Instructor - Gasshuku 2004 in Hasselt

Bericht von Gerhard Scheuriker
Bilder von Sachiko Kase, Patrick & Jessika Axheden

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Wie jedes Jahr trafen sich die Schüler von Sensei Kase zum gemeinsamen Üben. Ungefähr 65 Karateka aus Belgien, Deutschland, England, Frankreich, Griechenland, Niederlande, Irland, Jugoslawien, Kambodscha, Portugal, Schottland, Schweden und Spanien nahmen teil.

Dirk Heene begrüßte alle recht herzlich. Wie immer hat er durch eine hervorragende organisatorische Leistung den passenden Rahmen für die Veranstaltung geschaffen. Er unterstütze die Referenten immer als Übersetzer und hat dadurch die Inhalte an die Teilnehmer näher herangetragen. Die vier Referenten, alles Mitglieder des Shihan Kai, vermittelten mit Begeisterung ihr Verständnis bzw. ihre Schwerpunkte des „Kase Karate“.

Velibor Dimitrojevic machte den Anfang. Mit verschiedenen Atemübungen, die auch im Tai Chi zu finden sind, stieg er in seinen Unterricht ein. Er baute ein Schrittmuster in sechs Richtungen Stück für Stück auf. Dann führte er Stoßtechniken, Tritte und Abwehrtechniken in diesen Ablauf ein. Der Schwerpunkt lag sicherlich nicht im Einhalten von Formen, sondern die Verbindung von Atmung mit Technik und dem Verwurzeln des gesamten Körpers mit dem Boden. Schwierig war für mich die Ferse bei den Drehbewegungen immer am Boden zu halten. Positiv war der methodische Aufbau, der in dem Wiederholen des angesprochenen und der Übungen am Ende der Einheit seinen Abschluss fand.

Sachiko Kase informiert die Mitglieder der SRKHIA über sie gesundheitliche Situation ihres Vaters und über Amicale Kase

Zwischen den Trainingseinheiten im Gespräch: Pascal Petrella, Dirk Heene, Pascal Lecourt und Norman Gomarsell

In der Pause Informierte uns Sachiko Kase über Gesundheitszustand und Entwicklung von Kase Sensei. Ich denke die folgenden Worte von ihm sollten wir uns zu Herzen nehmen: "Be patient and keep on practising until I come back, show your solidarity and support for the academy."

Es war sicherlich gut, dass Sachiko Kase, die nun ein wichtiges Bindeglied für die Interessenvertretung von Sensei Kase geworden ist, sich die Zeit genommen hat sich und ihre Anliegen vorzustellen.

Doch nun weiter mit der nächsten Einheit. Pascal Lecourt baute mit einer Grundschule ein schönes Wechselspiel von Angriff und Verteidigung auf. Offene Handtechniken, die als Block gegen Stöße und Tritte des Partners eingesetzt oder als Konter ausgeführt wurden, bildeten die Übungsgrundlage. Es wurden verschiedene Situationen zuerst einzeln geübt und dann später situativ angewendet. Die Situationen wurden durch die Geschwindigkeit der Technik, das Kamae, der Distanz der Partner und dem Verhalten des Angreifers immer wieder neu geschaffen. Schön waren vor allem die Demonstrationen die belegten, dass das was gezeigt wurde auch unter Stress noch funktionieren kann. Ich denke um wirklich im Karate ein höheres Niveau bekommen zu können, müssen noch mehr von solchen Entscheidungsübungen trainiert werden.

Sensei Pascal Lecourt demonstriert mit Christian Le Romancer seine Kumiteübungen

Am zweiten Tag begann Pascal Petrella sein Verständnis über die Zusammenhänge von Atmung und Technik zu vermitteln. Nachdem die theoretische Basis von Einatmung mit Kime und Ausatmung mit Kime gesetzt war, begannen die ersten Atemübungen. Mit Grundtechniken der Ten-No-Kata-Omote wurde das Verständnis vertieft. Danach wurde das Ganze auch mit Partner getestet. Pascal vermittelte eindrucksvoll wie Atmung die Technik steuert. Er sagte: „Meine Idee ist: Atmung bewegt den Arm. Ohne besondere Kraft bzw. Körperspannung und Atmung beginnt die Bewegung. Erst beim Kontakt mit dem Partner wird bewusst und schnell ausgeatmet und mit dem Boden verwurzelt. Die Energie wird durch die Bauchspannung blitzschnell aufgebaut und in die Technik geleitet. Das ist Atobaya.“

Es ist wirklich eine Herausforderung für mich erst beim Kontakt mit dem Arm des Partners die Atmung einzusetzen. Hier bedarf es wohl noch vieler Wiederholungen.

Sensei Pascal Petrella erklärt die Verbindung zwischen Atmung und Atobaya

Sensei Mike Fedyk erklärt die Anwendung seines Kihon-Programms abgeleitet von Ten-No-Kata

Mike Fedyck rundete den Lehrgang mit Techniken der Ten no Kata ab. In seinen Übungen wurden die Techniken aneinandergereiht als Kihon ausgeführt. Basierend auf der Technikkette wurde dann eine Partnerübung aufgebaut. Grundsätzlich finde ich diese Art von aufeinanderfolgenden Angriffs- und Verteidigungstechniken sehr sinnvoll für das Üben von Konzentration, Reaktion und Bewegungskoordination.

Mit neuen Eindrücken kann ich nun meinen Weg weiter fortsetzen. Ich bin froh dabei gewesen zu sein.

Gerhard Scheuriker

 


 

 

Shihan Kai und Executive Committee Meeting am Samstagabend

Trainingsimpressionen

Gerhard Scheuriker, Sivatana Samedy (Kambotsdcha, derzeit Botschafter in Paris), Sachiko Kase, Pascal Petrella

 


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